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Ehemaligen Schocken-Kaufhäuser in Zwickau und Crimmitschau werden saniert

Revitalisierung der Innenstädte von Zwickau und Crimmitschau beschlossen: Bund und Kommunen sanieren die ehemaligen Schocken-Kaufhäuser

Nach jahrelangem Leerstand werden jetzt die beiden Warenhäuser des ehemaligen westsächsischen Einzelhandelskonzerns Schocken in Zwickau und Crimmitschau saniert und einer moderne Nutzung zugeführt. Der Bund und beide Kommunen konnten sich nach langen Verhandlungen auf ein jeweils zukunftsweisendes Maßnahmenkonzept verständigen.

„Das sind gute Nachrichten für die Menschen in Zwickau und Crimmitschau. Ich freue mich, dass sich der jahrelange Einsatz gelohnt hat“, begrüßt der Zwickauer Bundestagsabgeordnete Carsten Körber die heutige Entscheidung von Bundesminister Seehofer, der in Berlin die Projektliste für innovative Vorhaben der Stadtentwicklung bekannt gab.

„Beide Innenstädte erfahren durch diese Sanierung eine deutliche Aufwertung. Ich weiß, dass der zunehmende Verfall der beiden Schocken-Kaufhäuser vielen Bürgerinnen und Bürgern in Zwickau und Crimmitschau schon seit Längerem ein Dorn im Auge war. Umso mehr freue ich mich über die heutige Entscheidung. Jetzt kommt richtig Bewegung in die Sache“, so Carsten Körber.

In Zwickau liegt der denkmalgeschützte Gebäudekomplex der ehemaligen Handelsimmobilie direkt an der Hauptstraße und soll einen wichtigen Beitrag zur Belebung der Altstadt erbringen. „Das ‚Schocken‘ ist selbst heute noch vielen Zwickauern ein Begriff und steht für Qualität, Einkaufskultur, Kundenfreundlichkeit und den Stolz der damals hier Beschäftigten. So wie in der Vergangenheit wird diese Schlüsselimmobilie mit der geplanten Neunutzung auch in Zukunft wieder das Bild der Zwickauer Innenstadt prägen“, erläutert Körber die Planungen.

Für das Zwickauer Schocken-Warenhaus sind nach der Sanierung gewerbliche und Wohnnutzungen vorgesehen, aber auch der Einzug von Teilen der Stadtverwaltung sowie von Landesbehörden. Die Umsetzung des Vorhabens erfolgt durch einen privaten Investor, mit dem Zwickau in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht hat. Die Projektkosten belaufen sich auf 6 Millionen Euro, davon 4 Millionen vom Bund und 2 Millionen aus dem Rathaus. Das gesamte Investitionsvolumen liegt bei einer Projektlaufzeit von 2019 bis 2021 bei rund 28 Millionen Euro.

Ähnliches ist auch für das Schocken-Kaufhaus in Crimmitschau vorgesehen. Warenhäuser waren einst ein integraler Baustein der Innenstädte und standen symbolhaft für die lokale Leitfunktion des Einzelhandels. Die aus dem Erbe der historischen Schocken-Handelskette stammende und seit 1999 leerstehende Immobilie soll denkmalgerecht saniert und mit neuen Nutzungen für Wohnen und Gewerbe versehen werden.

„Auch in Crimmitschau hat das Schocken-Kaufhaus das Bild in direkter Innenstadtlage seit seiner Eröffnung 1928 geprägt, seit dem Leerstand allerdings auch negativ. Damit ist jetzt Schluss. Auch hier wird dieser augenfällige, unsanierte Gebäudekomplex jetzt einer modernen Nutzung zugeführt. Das ist ein schöner Erfolg und zeigt, was man alles erreichen kann, wenn Kommune, Land, Bund und Investor gemeinsam an einem Strang ziehen“, so das Fazit des Zwickauer Bundestagsabgeordneten. Die Projektkosten in Crimmitschau belaufen sich auf rund 5,2 Millionen Euro. Förderfähig im Rahmen des Städtebaus sind davon 3,9 Millionen. Davon gibt der Bund 2,6 Millionen, die Stadt 1,3 Millionen Euro.

Der Bund fördert die Sanierung der Schockenkaufhäuser in Zwickau und Crimmitschau im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“. Für 2018/19 werden bundesweit insgesamt 35 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 140 Millionen Euro gefördert.

Wie das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat bekannt gab, profitieren von dem Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus investive und konzeptionelle Vorhaben mit besonderer nationaler bzw. internationaler Wahrnehmbarkeit, mit sehr hoher Qualität, überdurchschnittlichem Investitionsvolumen sowie Projekte mit hohem Innovationspotenzial und Vorbildwirkung.

Die Förderentscheidung des Ministeriums orientiert sich an der Empfehlung einer interdisziplinär besetzten Jury unter Vorsitz des sächsischen Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretärs Marco Wanderwitz. Der Jury gehörten neben Abgeordneten des Deutschen Bundestags Experten unterschiedlicher Fachrichtungen an.

Mit rund 7,8 Millionen Euro werden zudem zwei weitere Projekte im Freistaat gefördert (Sanierung des Matthäikirchhofs in Leipzig und Revitalisierung des Zentrums von Bad Muskau). Damit gehen hier in den Freistaat Sachsen insgesamt rund 14 Millionen Euro an Fördermitteln des Bundes.