Den feierlichen Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Neuen Friedhofskapelle auf dem Friedhof Meerane hat der Förderverein um seinen Vorsitzenden Dr. Peter Ohl am Dienstag, dem 2. Juli 2019, gefeiert.
Der Zwickauer Bundestagsabgeordnete Carsten Körber hatte sich für die Bereitstellung von Fördermitteln durch den Bund eingesetzt und war vom Ergebnis der Sanierungen sichtlich beeindruckt: „Ein beeindruckendes Gebäude strahlt nach fünf Jahren Bauzeit nun in neuem Glanz. Als Vorsitzender des Fördervereins hat sich Dr. Peter Ohl herausragend engagiert und das Projekt in die Mitte der Gesellschaft getragen. Als Bundestagsabgeordneter freut es mich besonders, wenn man neben den ganzen Zahlen auf Papier auch das Ergebnis bewundern darf. Und wenn ich daran denke, dass hier im Februar noch ein Bagger in der Trauerhalle stand, bin ich schon sehr beeindruckt, wie es heute hier aussieht.“
Neben einer kleinen Gesprächsrunde mit beteiligten Handwerkern hat sich Körber auch am Projekt 'Schmieden für den Frieden' beteiligt. Gemeinsam mit Schmiedemeister Günter Oertel fertigte er einen sogenannten Friedensnagel, dessen Erlös dem Förderverein zu Gute kommt.
Mit dem nun beendeten 3. Bauabschnitt wurde die Instandsetzung des Innenraumes der Kapelle realisiert. Dabei war die Ertüchtigung des in Stahlbeton- und Stahlbauweise hergestellten, erbauungszeitlichen Fußbodens von 1914 für die Standfestigkeit des in Rede stehenden Denkmales von größter Wichtigkeit. Der Fußboden ist im Zusammenspiel mit den aufgehenden Wänden Bestandteil der Kraftableitung der enormen Stahlbetonkuppellasten. Der weitestgehende Erhalt von wesentlichen Teilen der Betondeckenkonstruktion aus den Anfängen des industriellen Stahlbetonbaues und die Wiederherstellung des für den Innenraum notwendigen optischen Erscheinungsbildes des Fußbodens war denkmalpflegerisch von hoher Wichtigkeit. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen des Innenraumes einschließlich der Malerarbeiten war außerdem zum Schutz der Jähmlichorgel von 1914 zunächst deren Demontage und demzufolge die spätere Montage dieser zwingend erforderlich.
Für die Instandsetzung des Innenraums der Neuen Kapelle des Friedhofs in Meerane wurden alleine im 3. Bauabschnitt bei Gesamtkosten von 276.000 Euro insgesamt 241.250 Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Hierbei übernahm der Bund 138.100 Euro, das Land 103.150 Euro.
Die neue Kapelle wurde 1912 – 1914 vom Architekten Paul Bender aus Dresden, einem Schüler Paul Wallots (Reichstag Berlin, Ständehaus Dresden) entworfen und gebaut und wurde für Meerane zu einem der bedeutendsten historischen Gebäude der Stadt. Die Kapelle symbolisiert darüber hinaus einen besonders wichtigen Zeitabschnitt der regionalen und nationalen Geschichte. Als Besonderheit ist hier die sehr zeitige Anwendung des noch – für damalige Zeiten – relativ neuen Baustoffs Beton zu nennen. Dies zeigt in besonderer Weise die qualitätsvolle zweischalige Kuppel. Das Objekt ist seit 1914 in seiner erbauungszeitlichen Originalität unverändert.
