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DBU-Generalsekretär Alexander Bonde besucht Mülsen

80 Millionen Altreifen. So viel vermeintlicher Müll fällt jedes Jahr allein in Deutschland an, im Schnitt also pro Bundesbürger ein Reifen jährlich. Aber wohin mit den ausgedienten LKW- und PKW-Pneus? Ist das wirklich alles Abfall?

Von den Möglichkeiten einer effektiven und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft hat sich am Donnerstag, dem 20. August 2020, der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Alexander Bonde, in Mülsen überzeugt. Auf Einladung von Carsten Körber und in Begleitung von Bürgermeisterkandidat Tronje Hagen machte Bonde zunächst im Mülsener Ortsteil St. Jacob halt.

Die Mülsener Rohstoff- und Handelsgesellschaft MRH von Andreas Baumann sieht in den Altreifen mehr als Müll. Vor dem Hintergrund steigender Rohstoffpreise und sich verknappender Rohstoffreserven ist das Recycling von Altreifen in Gummimehle und Gummigranulate eine ökologisch sinnvolle Option zur Resourcenschonung.

Gummimehle sind u.a. ein preiswerter und umweltfreundlicher Ersatzwerkstoff für teure Erdölpolymere im Straßenbau. Alte Straßenbeläge werden spröde und brüchig. Es bilden sich Risse und Schlaglöcher. Durch teure Erdölpolymere kann die Elastizität bei der Instandsetzung wieder erhöht werden. Wesentlich billiger und umweltgerechter ist der Einsatz von MRH-Gummimehlen aus Altreifen zu diesem Zweck. In Zusammenarbeit mit innovativen Straßenbauunternehmen sind so Straßen mit "grünem" Asphalt in verschiedenen Teilen Deutschlands entstanden.

Auch in der benachbarten Rennsportarena E in Niedermülsen wurde diese innovative Asphaltart eingesetzt. Auf mehr als 10 Hektar Fläche wurde eine gigantische Motorsport-Arena mit mehreren Streckenabschnitten, Start-Ziel-Turm, Boxengasse, Eventfläche, Gastronomie und Tagungsräumen geschaffen. Der dort eingesetzte Asphalt beweist sich im Praxistest tagtäglich gegen traditionelle Asphalte.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert innovative, modellhafte und lösungsorientierte Vorhaben zum Schutz der Umwelt unter besonderer Berücksichtigung der mittelständischen Wirtschaft. Geförderte Projekte sollen nachhaltige Effekte in der Praxis erzielen, Impulse geben und eine Multiplikatorwirkung entfalten. Es ist das Anliegen der Stiftung, zur Lösung aktueller Umweltprobleme beizutragen, die insbesondere aus nicht nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweisen unserer Gesellschaft resultieren.

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