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Zweite Infektionswelle verhindern - gelingt nur gemeinsam

Nachdem im Deutschen Bundestag Ende März mehrere milliardenschwere Maßnahmenpakete beschlossen wurden, um der Corona-Krise schnellstmöglich entgegenzutreten, wurde diese Woche in Berlin auch über das weitere Vorgehen diskutiert. Das oberste Ziel bleibt es weiterhin, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und die Infektionskurve abzuflachen. Erste vorsichtige Erfolge haben nun eine Diskussion um das Ende der Einschränkungen eingeleitet.

Der Zwickauer Bundestagsabgeordnete Carsten Körber dazu:

„Diese Sitzungswoche des Bundestages war wieder ein kleines Stück „normaler“ als die Sitzung Ende März, aber immer noch weit entfernt von früher. Genau wie der Alltag von uns allen vielleicht. Wir freuen uns gerade über die ersten vorsichtigen und kleinen Öffnungsschritte.

Aber man muss auch ehrlich sein und sagen, dass es noch lange dauern wird, bis wir zu echter Normalität zurückkehren können. Wahrscheinlich können wir unser „normales Leben“ erst wieder leben, wenn es einen Impfstoff gibt. Wir bewegen uns momentan auf sehr dünnem Eis. Wir müssen auch weiterhin aufeinander Rücksicht nehmen und Abstand halten. Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen, weil wir nun alle Masken aufhaben.

Die Bundesregierung und die Regierungskoalition verfolgen dabei eine klare Strategie: Unser Ziel ist es, alle 14 Tage kontrolliert kleine Öffnungen zuzulassen. Denn eine Veränderung des Infektionsgeschehens ist nach ca. 10 bis 12 Tagen erkennbar. Ist das Infektionsgeschehen in diesen 14 Tagen noch kontrollierbar, dann können wir den nächsten Schritt der Öffnung gehen. Mehr Öffnung wird voraussichtlich zu einem Anstieg von Neuinfektionen führen. Um aber trotzdem mehr Öffnung zu ermöglichen, ohne unser Gesundheitssystem zu überlasten, arbeiten wir parallel an einer Ausweitung der Testkapazitäten und einer weiteren Verbesserung der Nachverfolgung von Infektionsketten und entsprechender Isolation. Nur so können wir in kleinen Schritten zu einem zumindest etwas normaleren Leben zurückkehren.

Außerdem ist es unser Ziel, damit eine zweite Infektionswelle zu verhindern. Denn niemand möchte einen erneuten Lockdown mit unübersehbaren gesellschaftlichen und ökonomischen Folgen riskieren.“

Am 12. März, als die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder den Aufbau zusätzlicher Intensivkapazitäten beschlossen, gab es ca. 3.500 bestätigte Corona-Fälle. Am 22. März wurden die weitgehenden Kontaktbeschränkungen beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits knapp 30.000 Corona-Fälle. Bei diesem Ausgangspunkt von unter 30.000 Fällen beim Inkrafttreten aller Maßnahmen dauerte es 10 Tage, bis der Meldehöhepunkt von 6.500 Neuinfektionen am 2. April erreicht wurde. Erst danach wurden die Effekte schrittweise sichtbar. Weiterhin dauerte es 23 Tage, bis die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf Ausgangsniveau war. Die Zahl der Infizierten stieg in dieser Zeit von 30.000 auf über 130.000 Menschen an.

Durch die zahlreichen Maßnahmen ist es gelungen, die sogenannte Reproduktionszahl R unter den Wert von 1 zu drücken. Sollte es zu einer weiteren Infektionswelle mit exponentiellem Wachstum kommen, erhöht sich dieser Wert R wieder. Schon bei einem Anstieg auf 1.2 wäre unser Gesundheitssystem selbst mit den stark ausgeweiteten intensivmedizinischen Betreuungskapazitäten massiv überlastet.

„Wir haben es also alle gemeinsam in der Hand, wie es in unserem Land, und damit auch ganz konkret mit unserem persönlichen Alltag, in den nächsten Wochen und Monaten weitergeht. Wir tragen alle Verantwortung. Nicht nur für uns, sondern vor allem auch für andere. Also: Bleiben Sie gesund und halten Sie Abstand!“, so Körber.