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Friedhofskapelle Werdau erhält 200.000 Euro Bundesförderung

Oberbürgermeister Czarnecki und Bundestagsabgeordneter Körber überzeugen sich von Projektstand

Die Friedhofskapelle Werdau wird durch das mittlerweile 8. Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes mit 200.000 Euro gefördert, nachdem bereits in den Vorjahren erste Baumaßnahmen am 1906 errichtete Gebäude durchgeführt und durch den Bund gefördert werden konnten.

Gemeinsam mit dem Werdauer Oberbürgermeister Stefan Czarnecki hat sich der Zwickauer Bundestagsabgeordnete Carsten Körber am Dienstag, dem 21. Mai, die Friedhofskapelle Werdau angeschaut.

Was ist das bauhistorisch Besondere an der Friedhofskapelle?

Die Friedhofskapelle in Werdau ist ein Kulturdenkmal, da an ihrer Erhaltung wegen ihrer orts- und baugeschichtlichen Bedeutung ein öffentliches Interesse besteht. Der nach Entwürfen von Oskar Möbius und Wilhelm Kretzschmar 1906 vollendete Bau wurde über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes errichtet und wird an seinen Außenfassaden durch neoromanische Formen geprägt. Er kündet – wie auch etliche Grabmale – vom einstigen Reichtum der der Industrie- und Tuchmacherstadt Werdau. Entsprechend ist sie überaus auch innen reich gestaltet und ausgestattet – mit Wandgliederungen, Marmorierungen, Terrazzo-Fußböden und Farbglasfenstern. Die Friedhofskapelle prägt das nationale kulturelle Erbe mit.

Was wurde bisher im 1. Bauabschnitt realisiert?

Der 1. Bauabschnitt umfasste u. a. die restauratorische Aufarbeitung der historischen Metallfenster (Bleiglasrestaurierung), Restaurierungsarbeiten im Innenraum sowie Forschungsuntersuchungen durch das Institut für Diagnostik und Konservierung Dresden im Zuge der Wiederinbetriebnahme der historischen Lüftungsanlage und die Wiederinbetriebnahme an sich. Ebenso wurden die Türen und Kirchbänke restauriert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 460.000 EUR. Gefördert wurde der 1. Bauabschnitt mit 100.000 EUR an Landesmitteln und 200.000 EUR an Bundesmitteln.

Was ist im 2. Bauabschnitt geplant?

Das restauratorische Konzept für die große Halle ist eine Weiterführung und Umsetzung der Befunduntersuchung aus dem Jahr 2014. Die Farbigkeit der Einbauteile wie Säulen, Stuck, Baluster sowie Decken und Wandflächen ergibt sich aus dem 1. Restaurierungsabschnitt der Rotunde. So werden im großen Saal die historischen Farbtöne wieder hergestellt und die Marmorierung an Säulen ,Kapitellen sowie den Balustern und des Stucks nach Befund ausgeführt. Der historische Ortterrazzo von 1906 wird restauriert und der alte Aufzug zum Krematorium rückgebaut. Die Bodenfläche wird nach Befund wieder geschlossen in Ortterrazzo. Die beiden Eingänge an der Westseite sowie die beiden Aufbahrungsräume werden nach historischen Befund farbig gestaltet. Im Außenbereich wird die historische Dacheindeckung restauriert und ergänzt. Im Sichtmauerwerk wird die schadhafte Verfugung erneuert. Der Granitsockel wird mit einer weichen Fuge erneuert und die Klinkerabdecksteine müssen an Stellen ausgetauscht werden. Dabei bekommen die alten Treppenanlagen neue Fugen als Schutz vor Wasser.

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